Schiffsmodelle entstehen, wie ihre großen Vorbilder, indem Planken auf einem Gerüst aus Kiel und Spanten befestigt werden. Da ich die Niña scratch baue, muss ich die Pläne für dieses Gerüst selbst anfertigen. Dabei gilt es einiges zu bedenken: Materialstärken müssen jetzt festgelegt und beim Zeichnen berücksichtigt werden und nicht alles was man zeichnen kann, kann man hinterher auch bauen …

Als Grundlage für die Erstellung der erforderlichen Pläne dient das Buch „Die Kolumbus-Schiffe“ von Xavier Pastor aus dem Verlag Delius Klasing. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt zwar auf der „Santa Maria“, jedoch enthält es recht hilfreiche Planzeichnungen der Pinta und der Niña auf Basis der Nachforschungen des Historikers Martínez-Hidalgo.

Die Planzeichnungen im Buch sind im Maßstab 1:100 und 1:50. Sie werden gescannt und mit dem Computer auf 1:64 gebracht. Danach werden sie ausgedruckt und die einzelnen Spantrisse auf dem Zeichenbrett auf Transparentpapier übertragen. Diese Planzeichnungen werden wiederum gescannt, ausgedruckt und schließlich auf Sperrholz aufgeklebt und mit der Dekupiersäge ausgeschnitten.

Da das Sägen nicht wirklich eine Präzisionsarbeit darstellt, müssen die Spanten mit der Feile noch nachgearbeitet werden. Beim ersten Zusammenstecken von Spanten und Rumpfplatte schaut das Ergebnis schon vielversprechend aus: Es scheint ein Schiff zu werden!

Sobald die Spanten in Form gebracht sind, werden sie mit der Rumpfplatte verleimt. Da ich die Niña“ ohne vorgefertigten Plan baue, läuft so manches auf Trail’n’Error hinaus. So sind zwei der 17 Spanten obsolet. Ihren Platz nehmen die Masten ein. Der im Plan als solcher eingezeichnete Spant ist nicht der 17. und vorletzte, sondern der letzte Spant und damit der Heckspiegel. Die Helling, auf der die Niña entsteht, ist Eigenbau. Ich bin sehr gespannt, ob dieser Entwurf hilfreich sein wird.