Le Renard, Cotre Corsaire

Auf der Werft | 9. Oktober 2013

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Der französische Kutter Le Renard
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Post aus St. Malo

Vor einiger Zeit hatte ich einen Bausatz dieses Seglers geschenkt bekommen und begonnen, ihn zu bauen. Um möglichst naturgetreu zu bauen habe ich mir besseres Material sowie Kopien der Originalpläne der »Association Cotre Corsaire« aus Saint-Malo besorgt.

Das Original

»Le Renard« (frz. Der Fuchs) ist die Replik eines Gaffelkutters mit gleichem Namen von 1812. Der Eigner des Originals war der französische Freibeuter (Korsar) Robert Surcouf (1773-1827). Der Heimathafen war Saint-Malo. Der Fuchs war das letzte bewaffnete Schiff des bekannten Korsaren.

Das Original hatte also eine, der Zeit seiner Entstehung entsprechend, kriegerische Vita. So fand im September 1813 ein Seegefecht zwischen der »Le Renard« und der britischen, vom Kutter zum Schoner umgebauten »HMS Alphea« statt. Der britische Kommandant, auf seine Überlegenheit an Mann und Material hoffend, forderte die Übergabe des mit 50 Mann tatsächlich stärker bemannten französischen Kutters. Dessen Besatzung begann jedoch ein Gefecht, in dessen Verlauf die Franzosen mehrmals die Enterung des britischen Gegners versuchten. Nach für beide Parteien verlustreichem Kampf trennte letztendlich die stürmische See die Kontrahenten für diesen Tag. Am nächsten Morgen schoss man wieder aufeinander. Das britische Schiff explodierte, keiner der 41 britischen Seeleute überlebte.

Die Replik

Die Replik der Le Renard wurde im Jahr 1988 im Zuge einer Neubelebung des maritimen Erbes erbaut. Die Daten der Replik sind:

  • Verdrängung: 70 ts
  • Länge (Kiel): 19,0 m
  • Länge (Deck): 22,9 m
  • Breite: 5,78 m
  • Tiefgang: 2,78 m
  • Masthöhe (über Deck): 30,2 m
  • Segelfläche: 249 m²

Der Verein »Association Cotre Corsair« hatte es sich zum Ziel gesetzt, die »Le Renard« als Sinnbild für die maritime Geschichte der Stadt Saint-Malo zu betreiben und zu erhalten. Seit ihrem Stapellauf im Jahr 1991 nimmt die Le Renard an vielen renommierten internationalen Regatten wie Brest, Douarnenez, Rouen oder Semaine du Golfe teil. Sie kann bei solchen Veranstaltungen von einzelnen oder auch von Gruppen gechartert werden. Sie verfügt über ein Logis für zwölf Passagiere sowie über Dusche, WC, Kühlschrank und Herd. Die Crew verfügt über separate Räumlichkeiten.

Neben dem Charter sind jedes Jahr Schulkinder an Bord. Diese pädagogischen Einsätze haben das Ziel, den Kindern der Region die Werte der maritimen Welt und das Erbe ihrer Heimat näher zu bringen.

Die Pläne

Für üppige 50 Euro erhält man 22 Planblätter, 20 davon in DIN-A3 und zwei in DIN-A2. Die Pläne zeigen den Kutter offensichtlich in verschiedenen Bau- bzw. Ausrüstungszuständen. Nähere Beschreibungen dazu sind nicht enthalten. Es gibt auch keinen Takelplan. Nach Durchsicht der Pläne ist der nächste Schritt, aus diesen Plänen einen Bauplan für das Modell zu erstellen.

Das Modell

Die Renard wird im Maßstab 1:50 gebaut. Das Ziel ist den Kutter entsprechend dem heutigen Zustand, also dem der Replika entsprechend zu bauen. Zum einen helfen hier die Pläne der »Association Cotre Corsaire«, zum anderen gibt es, wie heute wohl üblich, hunderte recht brauchbare Fotos der Replik, die fast jedes Detail in ausreichender Detaillierung zeigen. Den Baufortschritt werde ich auch im Wettringer-Modellbauforum veröffentlichen. Dort gibt es freundliche Menschen die bei Problemen gerne weiterhelfen.


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