Nach den beiden Baukastenmodellen „Le Renard“ (Soclaine) und „Lady Nelson“ (Amati) baue ich das nächste Modell scratch. Da ich Fähigkeiten und vorhandenes Werkzeug nicht überfordern möchte, wird es ein kleines (und hoffentlich einfaches) Schiff: Die Karavelle „Niña“.
Nach den beiden Baukastenmodellen „Le Renard“ (Soclaine) und „Lady Nelson“ (Amati) baue ich das nächste Modell scratch. Da ich Fähigkeiten und vorhandenes Werkzeug nicht überfordern möchte, wird es ein kleines (und hoffentlich einfaches) Schiff: das kleinste der drei Kolumbus-Schiffe, die Karavelle „Niña“.
Die Niña hieß ursprünglich „Santa Clara“. „Niña“ war eine Anspielung auf den Namen des Eigners, Juan Niño aus Moguer in der Provinz Huelva (Südspanien). Sie wurde in Mogúer am Ufer des Rio Tinto gebaut, wo spanische Schiffbauer mit portugiesischen der nahen Algarve in ihrer Geschicklichkeit wetteiferten.
Kolumbus selbst hegte für die Niña wohl große Zuneigung und segelte etwa 25.000 Meilen mit ihr. Letztlich wurde er sogar Miteigner und fuhr sie selbst als Kapitän auf seiner zweiten Amerikareise. Die Spuren der Niña verlieren sich im Jahr 1501. Letzte Aufzeichnungen zu ihr beziehen sich auf eine Reise zur sog. Perlenküste, dem heutigen Venezuela.
Die „Niña“ war bei ihrem Stapellauf mit zwei lateinergetakelten Masten ausgerüstet. Sie wurde während der ersten Kolumbus-Reise auf der Kanareninsel La Gomera zu einem Dreimaster umgebaut. Fock- und Großmast wurden rehgetakelt, der Besanmast blieb lateingetakelt. Dieser Umbau beruhte auf den guten Erfahrungen, die die Spanier und Portugiesen in der Atlantikfahrt mit Rahsegeln bereits gesammelt hatten. In diesen Gewässern war diese Takelung - im Gegensatz zu der, von den Arabern abgekupferten Lateinertakelung - die bessere Wahl. Die Niña hatte laut Martínez-Hidalgo folgende Abmessungen (Maße für Maßstab 1:64 in Klammern):
- Länge über alles: 21,4 m ( 334 mm)
- Kiellänge: 15,5 m (242 mm)
- Breite: 6,2 m (97 mm)
- Tiefgang: 2,0 m (31 mm)
- Fracht: ca. 51 Tonnen
