Modellbau soll die perfekte Beschäftigung sein, wenn es darum geht, ein Maximum an Aufwand zu betreiben um ein Minimum an Ergebnis zu erhalten. Dieser Meinung zum Modellbau kann ich mich nach der Herstellung der Deckel für die sogenannten Stückpforten der Renard nur anschließen.

Stückpforten nennt man die Aussparungen im Rumpf eines Schiffes, durch die die Kanonen geschossen haben. Diese Pforten können gegen eindringendes Wetter und Seewasser mit Deckeln verschlossen werden, den Stückpfortendeckeln.

In den letzten Wochen wurden mit viel zeitlichem (und geringem materiellen) Aufwand die Stückpfortendeckel fertiggestellt. Dramatischer Fortschritt wie noch nach der Herstellung der Deckshütten ist kaum erkennbar. Das wird sich erst wieder mit dem Aufstellen des Masts ändern. Wie alles, so entstehen auch die Stückpfortendeckel der Renard aus einem Häuflein unscheinbarer Holz- und Metallteile sowie etwas Takelgarn (0,1 mm) für das so genannte Pfortenreep. Hinzu kommen in Summe fünf Ringbolzen je Stückpforte in verschiedener Größe. Sie werden binnenbords montiert. An ihnen werden dann die Geschütze angeschlagen. Bei der Beschreibung der Geschütze und der Stückpforten sind die Pläne der "Association Cotre Corsaire" wirklich mustergültig.

Mit Hilfe einer speziell geschliffenen Zange, entstehen aus den Metallteilen die erforderlichen Scharniere, Ringe und Ringbolzen. Mit Hilfe von zwei kleinen Vorrichtungen werden die Löcher für die Ringbolzen in die Deckel gebohrt und die Scharniere gleichmäßig angeleimt. Jeder Deckel besteht aus insgesamt 13 Einzelteilen (ohne Pfortenreep). Jeder Stückpfortendeckel muss dann noch vor dem Lackieren möglichst genau an "seine" Stückpforte angepasst werden.

Die Renard kann 14 Geschütze tragen. Die Replik fährt auf prakisch jeder Abbildung nur mit vier sogenannten Karronaden (großes Kaliber, kurzer Lauf). So werde ich sie auch ausrüsten. Nur die Stückpforten mit Geschütz werden geöffnet dargestellt. Auf den Bauaufwand hat das allerdings keinen Einfluss.