Der Flussregenpfeifer

Gelesenes | 9. April 2022

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Der Flussregenpfeifer

Erzählt wird die völlig unwahrscheinliche, aber wahre Geschichte von Oskar Speck, einem arbeitslosen Hamburger, der in den 1930er und 1940er Jahren sieben Jahre lang mit seinem Faltboot von Ulm bis nach Australien paddelte. (Tobias Friedrich, Verlag C. Bertelmann)

Der Flussregenpfeifer

Oskar Speck ist arbeitslos und Kommunist. Eines Tages beschließt er, mit seinem Faltboot, das er »Sonnenschein« getauft hat, nach Zypern zu paddeln. Dort soll es gut bezahlte Arbeit in den Kupferminen geben. Die Rettung aus den Schulden für sich und seinen Freund Karol locken ihn in die Ferne. In sechs Monaten will er zurück sein. Aber alles kommt anders.

Gepackt von sportlichem Ehrgeiz, begleitet von Jazzmusik und Mark Twains weisem Witz, gejagt von den Nationalsozialisten, die aus dem Paddler einen deutschen Helden machen wollen, fährt der schweigsame Einzelgänger von Zypern aus immer weiter in die Welt.

Für mich als ehemaliger Paddler las sich der Klappentext sehr einladend: Eine Reise im Kanu um die halbe Welt ... Es geht im Buch aber nur am Rande ums Kanufahren. Das erste Drittel erzählt die Geschichte von Oskars Begegnungen am Ufer der Flüsse und Meere, die er mit seinem Faltboot befährt und wie er, ohne es zu wissen, zum Propagandahelden gemacht werden soll. Dann begegnet er Gili. Sie - und die verzwickte Beziehung zu ihr - nimmt ein weiteres Drittel der Erzählung ein. Letztlich landet er, als verfeindeter Deutscher, in einem Australischen Internierungslager. Dort verbringt er, zusammen mit Landsleuten, fast das gesamte, restliche Drittel der Geschichte. (Der titelgebende Vogel findet nur kurz durch einen Ornithologen Erwähnung, dem Oskar am Ufer der Donau begegnet.)

»Eine irrwitzige Road Novel nach einer wahren Geschichte, packend, absurd und cinematisch erzählt.« Judit Holofernes


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