Jahrmarkt der Eitelkeit

Gelesenes | 7. November 2014

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Thackeray Jahrmarkt der Eitelkeit

Nach den drei Bänden Autobiografie von Elias Canetti war Jahrmarkt der Eitelkeit zwar ein Roman ohne Helden, dafür aber eine willkommene Abwechslung. William Makepeace Thackeray (1811 bis 1863) erzählt auf rund 900 Seiten die Geschichte zweier Frauen im vor-viktorianischen England. (William Makepeace Thackeray, Artemis & Winkler)

Jahrmarkt der Eitelkeit

Amelia Sedley kommt aus begütertem Haus, ist herzensgut, naiv und verhält sich, ihrer Rolle zu dieser Zeit entsprechend, passiv. Rebecca (Becky) Sharp kommt aus ärmlichen Verhältnissen, möchte die soziale Leiter nach oben und ist das Gegenteil von ihrer Freundin Amelia. Beide heiraten. Amelia verliert ihren Ehemann in der Schlacht von Waterloo und muss mit ihrem Sohn fortan in milder Armut leben. Erst viele Jahre später erlangt sie wieder gesellschaftliche Sicherheit durch eine zweite Heirat. Becky heiratet den Sohn eines Barons, welcher daraufhin vom Vater enterbt wird. Von da an lebt das Paar von der Nachsicht und von der Hoffnung Beckys reicher Gönner und von den Spielkünsten ihres Ehemanns. Erst nach dessen Tod gewährt ihr der eigene, ungeliebte Sohn eine großzügige Rente. Dazu gesellen sich viele Figuren die Thackeray zu einem bissig-ironischen Bild der Englischen Gesellschaft verbindet.

Thackeray schreibt, obwohl seine Pointen meist zu Lasten der weiblichen Protagonisten bzw. der Frauen allgemein gehen, sehr humorvoll. Das Buch zu lesen war ein kurzweiliges Vergnügen. Einzig bei den manchmal sehr ausschweifende Beschreibungen von Verhaltensweisen oder Gefühlen, die besser mit drei Worten beschrieben gewesen wären, habe ich die eine oder andere Seite überblättert.


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