Don Quijote

Gelesenes | 31. Juli 2018

Cervantes Schelmenroman firmiert nach seiner Wahl durch bekannte Schriftsteller als »Bestes Buch Welt«. Die Dünndruckausgabe die ich besitze stand seit einiger Zeit im Bücherschrank. Mehr als 1000 Seiten schreckten doch ein wenig ab. (Miguel Cervantes, Verlag Artemis & Winkler)

Der Urlaub in England verspricht die passende Gelegenheit zu sein, um sich dieses schwergewichtige Meisterwerk der Weltliteratur zu Gemüte zu führen.

Ganz ehrlich: Solche Bücher sind nichts für mich! Ja, die Story ist genial. Besser, die Stories sind genial, es sind ja tatsächlich sehr viele Geschichten die Cervantes erzählt! Don Quijote und sein Begleiter Sancho Pansa sind unterhaltsame Charaktere. Aber sie, bzw. der Autor machen mir das Vergnügen an ihren Abenteuern teilzuhaben zu einer wirklich harten Arbeit. Die Sätze sind lang und verdreht. Halt so, wie man sich damals schriftlich äußerte und dabei zur Weltliteratur zählen wollte.

Man wird auf manche harte Geduldsprobe gestellt. Denn auf über 1000 Seiten wird man, wie Thomas Mann es formulierte, mit einem »Meer von Erzählung« konfrontiert. Cervantes entwirft ein Universum von Geschichten, viele Nebenerzählungen, gar eine eingeflochtene eigenständige Novelle bereichern den Roman. Gerade diese Nebengeschichten, diese scheinbaren Abschweifungen, die jedoch ständig auch das Geschehen um Qujiote selbst spiegeln, können ermüdend wirken. Aber letztendlich hat sich das Lesen doch gelohnt.