Der letzte Mohikaner

Gelesenes | 14. Mai 2016

Nur wenige Bücher meiner Kindheit sind erhalten geblieben. Eines davon ist Lederstrumpf von J. F. Cooper. Eine der Erzählungen, Der letzte Mohikaner, gibt es nun als Neuübersetzung von Karen Lauer in einer Dünndruckausgabe von Hanser. (James Fennimore Cooper, Carl Hanser Verlag)

In den unendlichen Wäldern des Nordosten Amerikas kämpfen Briten und Franzosen im Sommer 1757 um die Vorherrschaft in der Neuen Welt. Alice und Cora, Töchter eines britischen Offiziers, geraten in eine Falle der mit den Franzosen verbündeten Huronen (eigentl. Wyandot). Sie werden von Natty Bumppo sowie Chingachgook vom Stamm der Mohikaner und dessen Sohn Uncas gerettet.

Doch die Huronen geben nicht auf. Zum Ende der Erzählung wird Uncas getötet. Sein Vater bleibt zurück als der sprichwörtliche letzte Mohikaner.

Nimmt sich das Buch aus meiner Kindheit für die fünf Lederstrumpf Erzählungen etwas mehr als 500 Seiten Raum, so braucht die Neuausgabe des Mohikaners alleine 650 Seiten. Das genügt, um die ganze Wirkung von Coopers Erzählungen zur Entfaltung zu bringen. Der Leser muss nur die gestelzten Dialoge der Protagonisten in Kauf nehmen. Ansonsten war diese Neuübersetzung des Mohikaners ein einziges Lesevergnügen, eine wunderbare Entschleunigung und ich freue mich jetzt schon auf weitere gelungene Neuübersetzungen des Wildtöters oder des Pfadfinders.