Der Gesang des Dodo

Gelesenes | 21. Juli 2013

Den Gesang des einst auf Mauritius beheimateten Dodo wird man nie wieder hören. Bereits vor hunderten von Jahren wurde er vom Menschen ausgerottet, schlicht aus dieser Welt gefressen. David Quammen ist seinem Schicksal nachgegangen und hat sich auf eine abenteuerliche Reise um die Welt begeben. (David Quammen, Verlag List)

Auf über 900 Seiten nimmt mich der Wissenschaftsjournalist David Quammen mit auf eine Reise durch die Evolution der Inselwelten und macht mir deutlich, dass das Schicksal des Dodo kein Einzelfall ist: Er führt in zehn Kapiteln des Buches durch die Ergebnisse der Evolutionsforschung von Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute. Er begibt sich auf eine abenteuerliche Reise rund um den Globus, zu den Komodowaranen in Indonesien, den Halbaffen auf Madagaskar und in die Regenwälder am Amazonas, um an den Feldforschungen einer Wissenschaft teilzunehmen, die sich Inselbiogeographie nennt. Die Vernichtung der tasmanischen Aboriginies ist eines der dunkelsten Kapitel in diesem Buch. Minutiös wird geschildert, wie die einst über die ganze Insel verteilten Aboriginies zunächst versklavt und kaserniert, dann verfolgt und erschlagen wurden - sie galten schlicht als eine Art Affen und wurden auch so behandelt. »Gleichgültig, wo man zu lesen beginnt, der Gesang des Dodo fesselt.« (Die Zeit)