Le Renard, Detailarbeit am Bug

Auf der Werft | 25. April 2015

Mit der Detailierung des Bugs werden die Arbeiten am Rumpf abgeschlossen. Der Bugsprit, eine Nagelbank und die ersten Teile der Takelage sind herzustellen. Der Kauf der Pläne macht sich hier wieder bezahlt. Der Bugsprit ist sehr detailiert beschrieben. Dazu kommen diverse Detailfotos aus dem Internet.

Der Bugsprit

Der Bugsprit entsteht aus zwei zusammengeleimten Birnbaumbrettchen von je 4 x 8 mm. Der daraus entstandene Stab wird achteckig auf 7 x 7 mm gefräst. Er ist 260 mm lang. Am hinteren Ende bleibt ein Bereich von 65 mm, am vorderen Ende ein Bereich von 15 mm achteckig, der Rest wird rund geschliffen. Dabei verjüngt sich die Stange im Durchmesser von 7 mm hinten auf 4 mm vorne.

Ich habe keine Drechselbank, also wird der zukünftige Bugsprit in die Bohrmaschine eingespannt und mittels Schmirgelpapier auf das richtige Maß geschliffen. Das Schmirgelpapier wird dabei ständig über die Länge der Stange bewegt, Dort wo sie dünner werden soll, verbleibt es länger und häufiger. Gestartet wird mit 80er Papier um dann recht schnell auf 200er zu wechseln. Wichtig ist beim Schleifen, dass sehr oft gemessen wird um den Bugsprit regelmäßig und nicht zu dünn zu schleifen.

Am vorderen Ende muss noch detailiert werden: Dort sind drei Umlenkrollen und vier Metallösen anzubringen. Dann wird der Bugsprit angefeuchtet und nach dem Trocknen nochmals abgeschliffen. Dies verhindert, dass sich beim anchließenden Beizen Holzfasern aufstellen. Gebeizt wird der Bugsprit mit Beize aus dem Baumarkt. Der Farbton ist Eiche, Mittel. Zum Abschluss werden vorderes und hinteres Ende des Bugsprits schwarz lackiert. Der Bugsprit wird im Bug eingesetzt und passt perfekt. Im Rumpfdurchbruch wird er vorbildgetreu mit Holzkeilen verkeilt.

Metallarbeit

Am Vordersteven wird später das sog. Stag befestigt. Das ist ein starkes Tau mit dem der Mast abgespannt wird. Am Vordersteven gibt es dazu eine Vorrichtung aus Metall mit diversen Bügeln, Haken und Ösen. Diese Vorrichtung wird aus Messing auf der Fräsmaschine nachgebaut. Sie besteht aus 13 Einzelteilen und wird nach dem Brünieren auf den Vordersteven geklebt.

Letzte Feinheiten

Im Bug ist noch eine Nagelbank für acht Belegnägel und eine Strebe mit einer stabilen Öse herzustellen. Über den Bugsprit kommen zwei, mit Takelgarn verkleidete Metallringe. Der vordere Ring - es ist ein sog. Einholer - erhält eine Öse. An diesem Einholer wird das Focksegel befestigt. Mit den zugehörigen Takeln kann es den Bugsprit entlang ein- und ausgefahren werden. Am Bugsprit ziehen diverse Kräfte: Der obere Mast ist mit ihm verspannt und das Focksegel zerrt ebenfalls an ihm. Um einen Teil der Kräfte in den Rumpf abzuleiten, wird der Bugsprit mit dem sog. Wasserstag nach unten mit dem Kiel verspannt. Dazu wird ein Beschlag aus Messingblech am Kiel angebracht.