Fuerteventura

Auf Reisen | 18. August 2017

Italien wäre nett für den Urlaub. Aber wir waren dieses Mal spät dran, mit der Urlaubsplanung. Was noch zur Auswahl stand war jenseits von Gut und Böse. Nach langer Suche und vielen verworfenen Plänen fiel die Wahl also auf die Kanarischen Inseln, ein Haus nebst Pool auf Fuerteventura sollte es sein. Die Kanarischen haben bei uns einen ähnlichen Ruf wie die Balearen ... wir waren sehr gespannt.

Der Hinflug nahm zwei Tage in Anspruch: Wien-Madrid und dann Madrid-Puerto del Rosario. Meine 1,8 Meter passen immer weniger in ein Flugzeug, die Übernachtung in Madrid war nur wegen der bisherigen Mühen erträglich. Die Weiterreise am nächsten Morgen nach Puerto del Rosario war dann erträglich. Wohl wegen des Gewöhnungseffektes. Mit dem Auto ging es dann weiter zum eigentlichen Ziel: Tarajajelo, im Südwesten der Insel.

Tarajalelo

Es gab Rotwein zur Begrüßung. Der Vermieter stellte sich als deutschsprechender Pole heraus, die Kommunikation wechselte von Englisch nach Deutsch. Er bot uns freundlich seine Kenntnisse bei der Erkundung der kulturellen, historischen und kulinarischen Inselsehenswürdigkeiten an. Wir dankten freundlich und haben ihn aber nicht in Anspruch genommen. Das Ferienhaus war geräumig, der Pool eher klein. Die Küche war angemessen eingerichtet, einer Selbstversorgung stand also nichts im Weg. Es gab einen Bauernmarkt im nächsten Ort (La Lajita), hier gab es neben Obst und Gemüse auch mehr oder weniger heimisches Handwerk. Der Markt fand am Rand eines Tierparks statt. Hier hätten wir eine der bei Touristen offensichtlich beliebten Kameltouren unternehmen können. Allerdings meiden wir Kamele im Urlaub, sie sind uns ansonsten zu allgegenwärtig. Im Ort selbst gab es einen Supermarkt der zur österreichischen Spar-Kette gehört. Das Angebot war trotzdem erträglich.

Tarajajelo ist ein kleiner Ort, der früher von der Fischerei und heute wohl vom Tourismus lebt. Es gibt ein größeres Spa Wellness Hotel an das sich die Bauruine eines weiteren direkt anschließt. Der Strand besteht aus dunklem Sand und endet im Ort mit der Hafenmohle. Wir haben zwei Restaurants besucht deren Ambiente an touristisch entspanntere und glücklichere Zeiten erinnerte. Das "Restaurante Adeyu" bestand aus einem Gastraum mit Plastikstühlen und Resopaltischen, getaucht in grelles Neonlicht. Gegenüber - getrennt von einer selten befahrenen Straße - ist, direkt am Strand, der Gastgarten. Hier konnte man vorzüglich sitzen und den Abend geniesen. Auch im zweiten Lokal, dem "La Barraca" konnte man den Abend im freien mit Blick aufs Meer geniessen.

Am Strand

Die touristische Attraktion der Insel sind - natürlich - die Strände. Wir wollten uns jeden anschauen, sind aber bei einem geblieben: Dem Strand von Morro Jable. Von Tarajajelo bequem innerhalb einer halben Stunde zu erreichen, ist er lang, breit, besteht aus feinem hellen Sand und ist weiträumig genug, um nicht das Gefühl der Überbevölkerung aufkommen zu lassen. Morro Jable selbst ist ein hässlicher Touristenort und fest in deutschsprachiger Hand. Hinweisschilder "Zahnarzt" oder "Deutscher Arzt" sind allgegenwärtig. Ein Geschäft mit Produkten aus Aloe Vera war neben dem Strand das für uns einzig Interessante.

Puerto del Rosario

Die Inselhauptstadt war das Ziel eines Tagesausfluges. Der Straßenverkehr auf Fuerteventura ist angenehm entspannt. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf der Schnellstraße variert zwischen 70 km/h und max. 110 km/h. Einzig an den wenigen Tankstellen muss man etwas Geduld aufbringen. In Puerto del Rosario angekommen, haben wir uns zur Fußgängerzone aufgemacht, deren wenige Geschäfte wegen der Tageszeit leider geschlossen waren. Es gibt einen Hafen und sicherlich manche interessante Plätze im Ort. Aber Alles in Allem ist die Inselhauptstadt von Fuerteventura eine Stadt die nichts besonderes zu bieten hat. Wir konnten uns letztlich nicht wirklich für den Ort begeistern, sind also etwas umher gegangen und dann recht bald wieder zurück nach Tarajalelo gefahren.