Allein gegen den Wind

Gelesenes | 16. Mai 2015

Wilfried Erdmann beschreibt in seinem Reisebericht wie er in 343 Tagen mit seinem nur knapp 11 Meter langem Segelboot die Erde nonstop und gegen die vorherrschende Windrichtung umsegelt hat. (Wilfried Erdmann, Verlag Delius Klasing)

Wilfried Erdmann ist der erste Deutsche, der die Erde »Einhand« - also alleine - umsegelt hat. Damals (1967/68) war er in einem nicht ganz 8 Meter langem Holzboot unterwegs. Für seine dritte Weltumsegelung hatte er seine Yacht Kathena Nui, ein 10,60 Meter langes Boot aus Aluminium, zur Verfügung.

Das Buch beginnt mit der Erläuterung der Reisevorbereitungen. Gezeigt wird zum Beispiel ein Faksimile der Proviantliste, auf der unter anderen auch 80 kg Zwiebeln und 5 kg Knoblauch vermerkt sind. Im zweiten Teil schildert Erdmann die Tage auf See. Er beschreibt sehr plastisch die körperlichen und mentalen Herausforderungen einer solchen Reise, die zermübende Abwechslung tagelanger Stürme mit zehn Meter hohen Wellen und völliger Flaute. Er erzählt von den Krisen, von Angst, von Hunger und Durst, aber auch von den euphorischen Momenten. Den Abschluss bildet eine Abhandlung in der die technischen Aspekte der Ausrüstung beschrieben werden.

Alles in allem ein spannendes, sehr informatives Buch in dem auch die emotionalen Schilderungen Tiefgang haben. Leider war es in zwei Tagen ausgelesen. Das ist aber okay, Rollo Gebhards »Ein Mann und sein Boot« wartet schon.