Berlin Alexanderplatz

Gelesenes | 4. Februar 2015

Alfred Döblins Roman Berlin Alexanderplatz erzählt eindrucksvoll die Geschichte des Transportarbeiters Franz Biberkopf. Ein Verlierer im Berlin der Goldenen Zwanziger Jahre. (Alfred Döblin, Verlag dtv)

Franz Biberkopf kommt nach vier Jahren Zuchthaus ins Berlin der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Alle Versuche des Lohnarbeiters, dort ein geregeltes Leben zu führen scheitern trotz aller guten Vorsätze. Er schlittert unerbittlich in ein Milieu aus Huren, Zuhälter und Mördern. Er schließt sich der Bande von Reinhold an und bleibt nach einem Anschlag als Krüppel zurück. Er beginnt ein Verhältnis mit Mieze, einer Hure die schließlich von Reinhold ermordet wird. Trotzdem schließt er sich Reinholds Bande wieder an. Er gerät unter Mordverdacht, wird verhaftet und in ein Irrenhaus eingeliefert. Dort erkennt er endlich seine eigenen Verfehlungen an, wird entlassen und beginnt ein neues Leben als Hilfsportier.

Berlin Alexanderplatz ist ein Standardwerk der deutschen Literatur, ein Klassiker aus der Zeit der Weimarer Republik. Der Großstadtroman ist eine historische und zugleich spannende Sozialstudie der am untersten Rand lebenden Menschen im Berlin der zwanziger Jahre und als solcher das deutsche Equivalent zu James Joyce's Ulysses und John Dos-Pasos' Manhattan Transfer.

Für mich war es vor allem schwer verdauliche aber trotzdem sehr schmackhafte Kost. Nachdem ich mich nach geschätzten 35 Jahren noch immer an die Verfilmung des Buches durch Rainer Werner Fassbinder (mit Günter Lamprecht in der Hauptrolle) erinnern kann, muss sie mich ebenfalls sehr beeindruckt haben.