Billy Budd. Die großen Erzählungen

Gelesenes | 31. Dezember 2014

Herman Melville (1819 bis 1891) ist bekannt für sein gewaltiges Epos Moby-Dick (sehr empfehlenswert in der hoch gelobten Neuübersetzung von Matthias Jendis) und seine Geschichte vom arglosen Matrosen Billy Budd. (Herman Melville, Verlag Hanser)

In diesem sehr schönen Sammelband finden sich neben Billy Budd die ebenfalls sehr lesenswerten Erzählungen: Die Galerie, Bartleby der Lohnschreiber, Benito Serono, Der Blitzableitermann, Die Encantadas und Der Glockenturm. Am gelungensten war für mich Bartleby der Lohnschreiber. Eine Geschichte über einen Rechtsanwalt der in seiner Kanzlei im New York des späten 19. Jahrhundert einen Kopisten einstellt, der - nach anfänglichem Fleiß - sämtliche beauftragte Arbeit mit dem Satz »Es wäre mir nicht genehm« (im Original »I would prefer not to«) verweigert. Bartleby, der eigentlich 'freigesetzt' gehört, entwickelt sich aber zu einer Art Hausgeist; sowohl in der Schreibstube als auch in der Seele des Rechtsanwaltes.