Le Renard, Rohbau des Rumpfes, Teil 2

Auf der Werft | 28. Oktober 2013

Die äußere Beplankung des Rumpfes ist fertiggestellt. Man kann die elegante Linienführung der Renard bereits sehr gut erkennen. Es geht nun weiter mit der Detailierung des Rumpfes. Stückpforten sind herzustellen, die innenseite der Bordwand muss beplankt werden und der Fuchs erhält seine farbenfrohe Gestaltung.

Das Schanzkleid

Die Bordwand über dem Deck, das sog. Schanzkleid, wird aus drei Lagen bestehen: Die bereits vorhandene, äußere Beplankung, eine Füllbeplankung und eine innere Beplankung. Die Füllbeplankung erfolgt auf die gleiche Art wie die äußere Beplankung. Holzleisten werden zurechtgeschnitten und mit Hilfe von Wasser und Wärme in Form gebogen. Dann werden sie, bei der Decksplatte beginnend mit der äußeren Beplankung verleimt. In den nächsten Schritten werden die Stückpforten und die innere Beplankung hergestellt.

Die Stückpforten

Die Renard hat je Seite sieben Durchbrüche im Rumpf, die Stückpforten. Aus ihnen heraus schießen die Kanonen, die auch Stücke genannt werden. Zur Herstellung der Stückpforten entscheide ich mich, Ausschnitte in die soeben mit viel Hingabe hergestellte Bordwand zu sägen - was fast körperliche Schmerzen verursacht - und dort vorgefertigte Rahmen einzusetzen. In diese Rahmen wird ein zweiter, etwas schmalerer Rahmen eingesetzt. So entsteht ein Pfalz in dem später der Stückpfortendeckel eingepasst wird. Dann wird die innere Beplankung angebracht. Diese Beplankung ist aus Kirschholz und entspricht dem Original: Zwei Leisten von der Decksplatte bis zur Unterkante der Trempelrahmen, vier Leisten zwischen Unter- und Oberkante der Tempelrahmen und eine Leiste bis zur Oberkante der Bordwand.

Die Renard konnte auch gerudert werden! Hierzu gibt es in der Bordwand zwischen den Stückpforten kleinere Durchbrüche durch die die Riemen (seemännisch für Ruder) gesteckt werden könnnen. Um sie herzustellen bohre ich Löcher in die Bordwand, die dann eckig auf Maß gefeilt werden.

Die Lackierung

Nach dem Schleifen und Grundieren des Rumpfes ist der Rohbau abgeschlossen. Als Grundierung habe ich einen Haftgrund aus dem Baumarkt benutzt. Das war eine schlechte Wahl. Leider trägt die Grundierung sehr dick auf. Einige Details, vor allem scharfe Kanten an den Stückpforten, sind verloren gegangen. Nach der Grundierung folgt dann das Finish. Ich verwende hierfür seidenmatte Acrylfarben von Revell. Unterhalb der Wasserlinie wurde ein Weiß, gemischt mit Beige und Grau, oberhalb ein Beige gemischt mit Gelb (im Verhältnis 3:1) per Sprühpistole aufgetragen. Zuerst wird unterhalb der Wasserlinie lackiert, dann wird die Wasserlinie angezeichnet und mit Masking Tape aus dem Grafikerbedarf abgeklebt. Danach wird oberhalb der Wasserlinie lackiert. Für das Anzeichnen der Wasserlinie muss man auf zwei Dinge achten: Der Steven muss exakt senkrecht stehen und die Wasserlinie verläuft nicht parallel zum Kiel.

Reling und Wasserlauf

Als nächstes werden außenbords Leisten angebracht und schwarz lackiert. Auf die Bordwand, dem Schanzkleid, wird die Reling geleimt. Sie entsteht aus mehreren rundlich zugeschnittenen oder gebogenen Holzleisten. Zum Abschluss wird binnenbords der Wasserlauf angebracht. Reling und Wasserlauf werden schwarz lackiert. Die Durchbrüche im Rumpf werden in Ferrarirot lackiert.