Die Fackel im Ohr. Lebensgeschichte 1921-1931

Gelesenes | 21. August 2014

Elias Canetti (1905-1994) beschreibt im zweiten Teil seiner Autobiographie die Zeit von 1921 bis 1931 die er in Frankfurt, Wien und Berlin verbrachte. (Elias Canetti, Fischer Taschenbuch Verlag)

Beim Lesen neidet man dem Autor sein ganz erstaunliches Gedächtnis und seinen Sinn für die Erzählung intimer Details aus seiner Vergangenheit. Dabei bleibt Canetti trotz der spannenden Zeit voller dramatischer Umbrüche weitestgehend persönlich. Auch sein Judentum bleibt ganz selbstverständlich. Er läßt die "große Geschichte" große Geschichte sein. Nur ab und an begegnet man großen Gestalten wie Karl Kraus ("Die Fackel") und Bert Brecht, der in Canettis Erinnerungen eher schlecht wegkommt.
»Man neidet Canetti die intensive Erlebnisfähigkeit, die aus der Lebensgeschichte nicht blos Vergangenes macht, sondern auch ein System, das sich in den luzidesten Betrachtungen versteckt.« (Der Spiegel)