Hin und zurück

MGB | 15. August 2021

Dieses Jahr ging es mit dem MG für zwei Wochen in den Urlaub in die Toskana. Hin und zurück betrug die Strecke ca. 2.400 km. Dazu kamen noch einmal 600 km für die Ausflüge. Für das alte Auto - und für die Insassen - stellte das eine Herausforderung dar.

Fraglicher Einsatz

Der B kam - praktisch im letzten Moment - frisch aus der Werkstatt. Er überraschte mich im April mit heftigen Geräuschen aus dem Motorraum. Zylinderkopfdichtung durchgebrannt, war die erste Diagnose. Später dann, erwies sich der Zylinderkopf selbst als irreparabel. Hinzu kamen diverse Probleme und Problemchen, die so ein altes Auto mit der Zeit befallen können: Die vorderen Radlager waren hin, an der Wasserpumpe hatte der Zahn der Zeit allzu heftig genagt, die Vergaser mussten überholt werden, eine ölführende Leitung war undicht, die Reifen waren mittlerweile wegen des hohen Alters rissig …

Nach fast vier (!) Monaten Werkstatt und einer nicht geringen Summe für angefallene Werkstattaufwände stand der MGB also gerade noch rechtzeitig, aber technisch gründlich überholt für den Urlaub bereit.

Vorbereitungen

Das Gepäck für zwei Personen unterzubringen machte - bei Verzicht auf die Mitnahme des Reserverads - wenig Probleme. Hinzu kam ein wenig Wasser für den Kühler und ein Fläschchen Öl für den Motor. Das allerdings eher gewohnheitsmäßig als aus technischer Notwendigkeit. Eher dürftig war das Platzangebot für die Versorgung der Passagiere während der Fahrt. Wasserflaschen, Keksrollen, Pausenbrote und ähnliches fanden nur hinter den Sitzen Platz. Was allerdings ein natürlicher Zustand in echten Roadstern ist.

Hin und zurück

Hin- und Rückfahrt erfolgten mit geschlossenem Verdeck. So war mehr Platz im Kofferraum und man war während der stundenlangen Fahrt nicht direkt dem grellen Sonnenschein ausgesetzt.

Solange die Fuhre rollte, sorgte der Fahrtwind für noch erträgliche Temperaturen. Kam die Fuhre zum Stillstand - und das kam sie auf der Hinfahrt sehr oft, wurde es im Auto allerdings sehr, sehr, sehr warm!

Was im klimatisch - noch - gemäßigten Mitteleuropa nur selten auffällt: der B mag keine hohen Außentemperaturen. So ging die Kühlwassertemperatur im sonnigen Italien - vor allem bei Steigungen - stets in den roten Bereich und wir mussten ab und zu eine Pause einlegen.

Positiv überrascht hat - wieder einmal - die Elektrik, die trotz sintflutartiger Regenfälle zwischen Tolmezzo und Udine problemlos funktionierte. (Britische Autoelektrik und britische Kühlschränke wurden damals von der der gleichen Firma hergestellt: Lucas Ltd.; einer alten Legende nach, der Grund dafür, dass Briten gerne warmes Bier trinken.)

In der Toskana

Die Ausflüge in der Toskana wurden offen gefahren. Die engen, kurvenreichen Landstraßen sind ein natürliches Habitat für solch ein Auto. Einzig bei heftigen Bodenwellen in schnell gefahrenen Kurven war das Fahrwerk manchmal an der Grenze.

Fazit

Auf der Gesamtstrecke von ca. 3.000 km machte sich nur die Kühlwassertemperatur negativ bemerkbar. Es musste weder Kühlerwasser noch Motoröl nachgefüllt werden. Der Kraftstoffverbrauch lag bei ca. 8,5 Liter pro 100 km (bei einem Autobahntempo von ca. 100 km/h).