Lady Nelson, das Deck

Auf der Werft | 23. Juli 2019

Um das Deck eines historischen Seglers im Modell, um seine Details wie den richtigen Farbton, die beste Nachbildung der Kalfaterung, Sinn und Unsinn der Darstellung der Dübellöcher, etc. ranken sich in Modellbauerkreisen mannigfaltige Diskussionen.

Zur Vereinfachung

Beim damaligen Bau der Renard habe ich mich für ein bestimmtes Vorgehen entschieden, das ich auch beim Bau der Lady Nelson beibehalten werde. Allerdings, Ausnahmen bestätigen die Regel: Beim Bau der Renard wurden die einzelnen Decksplanken direkt auf die, im Rumpf eingeleimte, Decksplatte geklebt. Damit ist man in der Zugänglichkeit eingeschränkt. Das macht vieles komplizierter als es sein muss. Zur Erleichterung wird die Decksbeplankung beim Bau der Lady auf einem Stück Zeichenkarton außerhalb des Rumpfes aufgebaut.

Die Herstellung

Der Decksplan inkl. den einzelnen Leisten, den Plankenstößen, den Leibhölzern und den Fischungen wurde vorher 1:1 auf Papier gezeichnet. Die Beplankung besteht aus Ahornleisten 3 x 1 mm. Sie werden mit Sekundenkleber aufgeklebt. (Holzleim enthält für diese Arbeit zuviel Feuchtigkeit, die dünnen Leisten für das Deck würde sich verziehen.)

Um die Kalfaterung nachzubilden, wurden die Kanten der Leisten mit einem dunkelbraunen Buntstift eingefärbt. Als nächstes wurde das Deck mit Klarlack auf Wasserbasis versiegelt. Für die Dübelung wurden Löcher im Durchmesser 0,5 mm gebohrt. Zur Nachbildung der Kalfaterung habe ich die Spitze des dunkelbraunen Buntstift einmal kurz in jedem Bohrloch gedreht. Danach wurden die Dübelöcher mit Wachs ausgegossen. Überschüssiges Wachs wurde abgeschabt und das ganze Deck mit Stahlwolle geschrubbt. Danach wurde es nochmals mit matten Klarlack versiegelt.

Die Decksluken

Die Süllbords der Decksluken entstanden aus Kirschholz. Die Höhe der Süllbords habe ich aus den Plänen der Sherbourne übernommen. Der Lochabstand bzw. die Balkenbreite der Grätings beträgt 0,8 mm, das entspricht 50 mm im Original. Die Einzelteile der Grätings entstanden auf der Fräsmaschine. Laut mitgelieferten Plänen sind die Decksluken plan ausgeführt. Auf den Plänen der Alert sind sie jedoch gerundet. Wahrscheinlich, damit bei zugeplanten Decksluken das überkommende Wasser von der Luke besser ablaufen kann. Also habe ich die Luken ebenfalls abgerundet.