Toskana im Herbst

Auf Reisen | 30. Oktober 2014

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Abendstimmung in der Toskana
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Impressionen rund um das Ferienhaus
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Impressionen rund um das Ferienhaus
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In Castelmuzio
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In Castelmuzio
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In Pienza
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In Montepulciano
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Unterwegs nach Siena
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In Siena
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In Siena

Es soll gute Gründe geben, im Oktober in den Süden zu verreisen. Zumindest für ein paar Tage. Nur, wohin? Von der Toskana hört und sieht man nur Gutes. Grund genug, dem kalten, grauen Nebelwetter der lebenswertesten Hauptstadt Österreichs für eine Woche zu entsagen und sich ein paar Tage toskanische Sonne zu gönnen.

Die Anreise war eine Herausforderung an die persönliche Nervenstärke: Der gebuchte Flug nach Florenz wurde Sekunden vor der Gepäckaufgabe abgesagt. Alle daraus folgenden Fährnisse - und es waren nicht wenige - wurden dann aber von einem selbstgebackenen Kuchen nebst einer Flasche toskanischem Rotwein als Willkommensgruß des Vermieters sowie vom Wohlbefinden beim ersten Frühstück im Garten des Ferienhauses sehr schnell verdrängt. Als Unterkunft diente uns ein altes Ferienhaus inmitten von Feldern, eingebettet in eine Landschaft, die genau dem üblichen Klischee von der Toskana; sanfte Hügel, weiches Licht, kleine Steinhäuser inmitten von Zypressen und Pinien entsprach. Und erstaunlicherweise entsprach dieses Klischee - zumindest in diesem Teil der Toskana - recht genau der Realität.

Castelmuzio

Hier bei der kleinen Ortschaft Castelmuzio (Gemeinde Trequanda) in der südlichen Toskana. Die Ansiedlung geht zurück bis in die Zeit der Etrusker. Viele der Häuser die man heute dort sieht wurden im 13. Jahrhundert als Teil einer Festung mit dem Namen Castel Mozzo errichtet. Später hieß sie Castello. Die 200 Einheimischen nennen ihren Ort heute noch so. Im 16. Jahrhundert wandelte sich die Festung dann zu einer zivilen Ansiedlung. Heute lebt Castelmuzio von Olivenöl, Brunello Wein, Pecorino Käse und weißen Trüffeln. Daneben gibt es ein wenig Tourismus. Im Ort gibt es auf ca. 20 qm ein Restaurant in dem wir sehr toskanisch gespeist haben. Die Temperaturen waren stark von Wind und Wolken abhängig. Bei Windstille und wolkenlosem Himmel konnten wir, begleitet von frühlingshaften Vogelgesängen, das Frühstück im Garten geniesen (Ende Oktober!). Ein weiterer Genuss waren die absolute Stille und die totale Dunkelheit in der Nacht. Auch die Bauern lärmten erst zu zivilen Zeiten. Sie waren bereits mit dem Ausbringen der Wintersaat beschäftigt. Neben den Getreidefeldern gibt es in der Gegend auch kleine Weinberge, vor allem aber Olivenhaine. Die Oliven werden Ende Oktober bzw. Anfang November von Hand geerntet. Das gewonnene Olivenöl wird z.B. unter der Marke La Bandita vertrieben; der halbe Liter zu 12 Euro.

In Pienza

Pius II. (kath. Chefprediger, Anfang 15. Jahrhundert) stammte aus Pienza. Er beauftragte, das damalige Corsignano zu seinem Pienza umzugestalten. Dieser Tatsache verdankt der 2000 Seelen Ort heute eine erstaunlich große Anzahl von Nennungen in den kulturgeschichtlich orientierten Reiseführern. Erfreulicher Weise ist der Ort auch für seinen vorzüglichen Pecorino bekannt. Ein guter Grund, dass eine oder andere Kilo davon ins - bezüglich gutem Schafskäse - nicht gerade verwöhnte Wien zu importieren.
Nicht weit von Pienza entfernt findet man den kleinen Flecken Terrapille. Er dient millionenfach als geradezu prototypisches Postkartenmotiv der Toskana.

In Montepulciano

Sonntag: eigentlich wollten wir nach Montalcino. Eine weitere beeindruckende alte, geschichtsträchtige, malerische Stadt auf einem weiteren Hügel. Leider wollten dort außer uns noch viele andere hin. Aber auch das auf dem Weg liegende Montepulciano ist eine solche alte, ... Stadt auf einem Hügel und neben einigen Sehenswürdigkeiten gibt es dort mit dem Rosso di Montepulciano einen ganz vorzüglichen Rotwein der meine Sympathien bezüglich alter Städte auf Hügeln ganz eindeutig zu Gunsten Montepulcianos verlagerte.

In Siena

Die Stadt Siena ist für historisch Interessierte sicherlich ein Muss. In den engen, im Herbst eher zugigen und kalten Gassen empfand ich aber eine Art mittelalterliches Großstadtgefühl. Ohne die, in den kleinen Ortschaften üblichen Ausblicke auf sonnige Landschaften und ohne die liebevoll geschmückten Häuser war Siena nicht halb so schön wie Castelmuzio oder Pienza. Aber es war eine gute Gelegenheit, sich mit ausreichend Postkarten einzudecken.

Fazit

Die Toskana im Frühling muss fantastisch sein!


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