Wo die Schakale heulen

Gelesenes | 3. Juli 2021

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Amos Oz: Wo die Schakale heulen

Zehn Erzählungen aus den Jahren zwischen 1962 und 1966, in denen alle den Autor prägenden Themen bereits versammelt sind: Der stets politische Oz erzählt vom Kibbuz-Alltag, vom iraelisch-arabischen Konflikt und von biblischen Wurzeln des Staates. (Amos Oz, Suhrkamp)

Wo die Schakale heulen

Neun der zehn Kurzgeschichten entstanden in den Jahren 1962 bis 1964 und erzählen aus dem Kibbuz-Leben. Sie handeln von alten, vom Leben gezeichneten Menschen und von jungen Menschen, voller Hoffnung und Tatendrang. Die Erzählungen spielen Anfang der 1960er Jahre, die Shoah ist noch nicht all zu weit entfernt und es leben noch Mitglieder aus der Gründerzeit der Kibbuzim.

Oz berichtet auch vom spannungsreichen Zusammenleben der jüdischen Siedler und der Beduinen ebenso wie von den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den arabischen Nachbarn. Manche Geschichten schildern einfach den Alltag, die Bemühungen des Lebens, andere tragische Ereignisse. Etliche sind miteinander verwoben. Die Berichte folgen den Menschen genau, aber wir erfahren auch etwas über die Wüste und ihre Geschöpfe.

Die zehnte Geschichte entstand zwischen 1966 und 1974 und handelt von Jiftach aus dem Buch der Richter. Jiftach, unehelicher Sohn eines israelischen Stammesfürsten und einer ammonitischen Hure, aus Angst um sein Leben in die Wüste geflohen und dort zum Führer einer Beduinenarmee herangewachsen, wird in höchster Not vom Stamme Israel zum Richter (zum Stammesführer) ernannt, siegt in allen Kriegen und opfert die eigene Tochter um seinem Gott seine Treue zu beweisen.

»Großartige Schilderungen der Natur, knappe Dialoge, mit kraftvollen Strichen gezeichnete Charaktere, ständig wechselnde Erzählhaltungen – diese spätexpressionistische Prosa ist der Rohdiamant aus dem Amos Oz schließlich sein großartiges Erzählwerk geschliffen hat.« (Deutschlandfunk Kultur)


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