Nachdem wir im letzten Jahr Pandemie-bedingt umbuchen mussten, genießen wir in diesem Jahr zum zweiten Mal das süße Leben in der Toskana. Dieses Mal nicht im Herbst, nur für ein paar Tage und per Flugzeug und Mietwagen. Dieses Mal im Hochsommer, für zwei Wochen und mit dem eigenen Auto.

Die Anreise

Es gilt eine Strecke von ca. 1.200 km zu bewältigen. Bei einem geschätzten Durchschnittstempo von 80 km/h sind das ca. 15 Stunden Fahrt. Deshalb ist eine Übernachtung auf halber Strecke in der Nähe von Tolmezzo, kurz nach der italienischen Grenze fix eingeplant. Das Hotel überzeugt nicht besonders. Das Angebot des angeschlossenen Restaurants noch weniger. Die Pizza Margarita ist scheußlich. Es genügt aber, um für eine Nacht Station zu machen, um zu duschen, um zu essen und um zu schlafen. Bei der Weiterfahrt am nächsten Morgen überrascht uns sintflutartiges Unwetter das erst kurz vor Undine nachlässt. Bis zum Ziel sind dann bei hochsommerlicher Hitze und ohne Klimaanlage etliche Staus zu überstehen. Mensch und Material leiden erheblich …

Das Haus

Wir wohnen im Chiana-Tal in der Provinz Arezzo im Südosten der Toskana, nahe der Grenze zu Umbrien. Das Haus hat zwei Stockwerke. Im Erdgeschoss gibt es eine Wohnküche, eine Toilette und einen Ruheraum. Im Obergeschoss ist das Schlafzimmer, das Bad und eine Kleiderkammer. Draußen gibt es eine Terrasse, einen überraschend großen Pool und einige weitere Gelegenheiten zu verweilen. Was es in den nächsten zwei Wochen kaum gab, war Internet und Telefonverbindung.

Cortona

Die Stadt ist einer der schönsten Orte der Toskana. Auf einem 500 Meter in die Höhe ragenden Bergkegel beherrscht Cortona die Umgebung. Oben angelangt, hat man einen herrlichen Ausblick ins Chiana-Tal. Im Süden kann man einen Zipfel des Lago Trasimeno erblicken. An der Via Nazionale reihen sich Cafés und kleine Geschäfte. Nach kurzem Fußweg gelangt man zur Piazza della Reppublica mit weiteren Geschäften, Cafés und Restaurants. Sie sind alle sehr gut besucht, es herrschen auch nach 21 Uhr Temperaturen von 30 °C und mehr die zum Draußen sitzen auffordern. Was alte Städte auf Hügeln betrifft, ist Cortona der Höhepunkt dieser Reise.

Castiglion Fiorentino

Zwischen Cortona und Arezzo liegt (auf einem Hügel) das Städtchen Castiglion Fiorentino. Es ist umschlossen von einer zur Gänze erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer. Und selbstverständlich gibt es viele alte Kirchen und malerische Plätze. Gekrönt wird das Ganze vom Area del Cassero, einem großen freien Platz mit dem begehbaren Torre del Castro (Festungsturm) und der Palazzo Pretoria mit einem kleinen archäologischen Museum zu den Überresten der ersten etruskischen Besiedlung des Platzes.

Arezzo

Arezzo ist etwa doppelt so groß wie Siena und die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Es gibt viel zu sehen, in Arezzo. Mit seinen Kaufherrenpalästen, Patrizierhäusern und Sakralbauten ist die Stadt ein Juwel mittelalterlicher Architektur und Kultur. Wir suchen uns einen Parkplatz in Zentrumsnähe, besuchen die Piazza Grande und bestellen dort Wasser und Café Espresso und betrachten das Treiben auf dem Platz. Nach einem kurzen Bummel durch die Geschäfte rings um die Piazza geht es zurück, Richtung Pool.

Montepulciano

Eigentlich wollten wir nochmal Pienza besuchen. Dort gibt es ganz hervorragenden Pecorino (Schafskäse). Leider gab es keinen Parkplatz für unser kleines Auto und so fuhren wir kurz entschlossen weiter nach Montepulciano. Selbstverständlich gab es auch dort Pecorino (aus Pienza), wir haben uns aber auf ein Glas Wasser auf der Piazza Grande beschränkt.

Castiglione del Lago

Der Lago Trasimeno liegt bereits in Umbrien, er ist der viertgrößte See Italiens. Geschichtskundigen ist er bekannt, da hier einst der Karthager Hannibal im 2. Punischen Krieg ein Heer der Römischen Republik vernichtend schlug (217 vor unserer Zeitrechnung). Der Lago Trasimeno ist ein beliebtes Erholungsgebiet. Um den See gibt es zahlreiche Badeanstalten, Campingplätze, Ferienwohnungen, Freizeit- und Sporteinrichtungen aller Art. Wir gehen ein Stück am See entlang und besuchen den größten Ort am See, Castiglione del Lago. Dort parken wir praktisch direkt vor dem Eingang zum Zentrum und schlendern die Via Vittorio Emanuele, die Einkaufsstraße für Touristen, entlang. Unser Konsum beschränkt sich auf ein paar Postkarten und ein Wasser.